In den Sand gesetzt

Pflaster
Die Schäden sind nicht zu übersehen.

Bei vielen der im alten Ortskern der Ortschaft Barleben neu ausgebauten Straßen gibt es schon seit längerem großflächige Schäden. Dies betrifft vor allem den „Verbinder“ vor der Ecole-Grundschule, die Thälmann-, Schul- und Nordstraße aber auch das Hirtentor. Der Straßenausbau erfolgte jeweils mit dem gleichen Material, kleinformatiger Grauwacke. Aktuelle Versuche, die kaputten Steine durch neue zu ersetzen waren nicht erfolgreich, denn kaum wurde ein Stein ausgetauscht, gingen zwei andere kaputt. Wie kam es dazu und wie soll es jetzt weitergehen? Als vor Jahren der Beschluss zur Ortskernsanierung gefasst wurde, einigte man sich darauf, den Verlauf der alten Heerstraße mit Granitpflaster herzustellen und die anderen Straßen davon abzuheben. Zuerst wurden Breitscheid- und Burgenser Straße mit Betonsteinpflaster ausgebaut und so hätte es auch weitergehen können. Bei den Planungen für die Thälmannstraße (2003) wurde plötzlich das Material geändert, Bürgermeister (F.-U. Keindorff) und Sanierungsbeauftragter (H. Gnauert) plädierten für Natursteinpflaster.
Da die Anwohner im Sanierungsgebiet nicht gemäß Straßenausbaubeitragssatzung an den Kosten beteiligt werden (diese werden von allen Barleber Steuerzahlern getragen), war die Devise: teuer und (angeblich) hochwertig. Unsere Fraktion plädierte damals dafür, weiter wie gehabt Betonsteinpflaster zu verwenden, konnte sich aber damit nicht durchsetzen, genau so wenig wie mit der Forderung, chinesische Material-Anbieter bei der Vergabe auszuschließen. Die Argumentation des Bürgermeisters war, man müsse aus rechtlichen Gründen das günstigste Angebot annehmen. Außerdem würden ja Bauingenieure darauf achten, dass alles seine Richtigkeit hat und wir seien keine Fachleute… Es dauerte nicht lange und die ersten Schäden waren sichtbar. Gewährleistung, Regress, Konsequenzen für die Verantwortlichen, kritische Selbsteinschätzung – Fehlanzeige, es wurde weiter gepflastert.

Nun wurde in einem Gutachten des Ingenieurbüros Langhoff festgestellt, dass die in diesen Straßen verwendete chinesische Grauwacke nicht Frost und Streusalz beständig ist und überdies schnell durch Verkehrsbelastung zerstört wird. Da bis zu 50% der Steine geschädigt sind, wird vorgeschlagen, die Steine zu entsorgen und neu zu pflastern. Dies wurde in der Sitzung des Ortschaftsrates am 28.11.2013 beraten. Es wurden 3 Varianten mit Kosten für das Erneuern der oben genannten Straßen vorgestellt, wobei auch Materialproben zur Verfügung standen: durchgefärbter Beton (240 000 €), Granit (410 000 €) und Bernburger Kalkstein (450 00 €). Fast einstimmig entschied sich der Ortschaftsrat für die günstigste Variante. Hier liegen, auch nach Aussagen von Herrn Langhoff, gute Erfahrungen vor. Im nächsten Jahr soll in der Nordstraße, später auch in weiteren das Pflaster ausgetauscht werden. Die Kosten dafür tragen alle Barleber Steuerzahler!

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