LIBa – Wie soll es weitergehen?

Das Konzept der Lokalen Initiative Barleben „Besser essen. Mehr bewegen.“ (LIBa) wurde 2006 vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz für förderfähig befunden (und seit dem auch finanziell gefördert). 27 Kooperationspartner, darunter 11 Kitas und Grundschulen arbeiten z. Zt. im Netzwerk der LIBa zusammen, Projektträger ist der NABU-Barleben e.V. Mit seinen 20 Netzwerkpartnern, 7 Leitprojekten und über 50 Einzelmaßnahmen gehört die LIBa zu den größten unter den 24 bundesweit geförderten Modellprojekten.

Ausgangspunkt für die Ausschreibung derartiger Förderprojekte ist der dramatische Anstieg der Anzahl übergewichtiger und adipöser (fettleibiger) Personen in Deutschland, wobei die aktuelle Gewichtsentwicklung bei Kindern zukünftig noch eine Verschärfung dieses Trends ankündigt. Tatsache ist auch, dass Übergewicht mit Krankheiten wie Diabetes, Arteriosklerose und Fettstoffwechselstörungen einhergeht, wobei diese jeweils weitere ernsthafte Erkrankungen nach sich ziehen. Die Folge ist eine immer stärkere Belastung unseres Gesundheitssystems. Um diese Entwicklung zu stoppen, will die LIBA nicht nur Eltern informieren und aufklären, sondern den Kindern auch Angebote wie z.B. die gesunde Frühstücksversorgung in der Grundschule schaffen.

Im Dezember 2009 hat das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz die Modellprojektlaufzeit bis November 2010 verlängert und einer anteiligen Weiterfinanzierung zugestimmt, wenn es der Modell-Region gelingt, die Co-Finanzierungzu sichern.

Leider ist die Fortführung des LIBa-Projektes zum jetzigen Zeitpunkt jedoch unklar: Die Bundesförderung wurde drastisch reduziert, z.B. durch Reduktion der Personalstellenförderung. Andere Möglichkeiten der Finanzierung müssen gefunden werden. Die bei der Gemeinde Barleben beantragte Förderung konnte vor Weihnachten aufgrund der angespannten Haushaltslage leider nur anteilig bewilligt werden: Zum Glück wurden dem Projekt wenigstens Mietzahlungen an die Gemeinde erlassen. Nach wie vor fehlt aber Geld für das nötige Personal. Der NABU hat das Gesamtprojekt durch Eigenmittel vorerst über den Jahreswechsel gerettet. Schweren Herzen mussten aber ab Januar einige Maßnahmen, wie z.B. das gesunde Frühstück an der Grundschule Barleben ausgesetzt werden, um das Risiko für den Verein (falls eine nachträgliche Förderung nicht realisiert wird) zu minimieren. Das LIBa-Netzwerk, zu dem auch alle Barleber Grundschulen und Kindereinrichtungen gehören, hofft nun auf eine positive Entscheidung des Gemeinderates bzw. der Gemeindeverwaltung im Februar.

Sollte keine weitere Unterstützung von der Gemeinde kommen, wäre dies das „Aus“ für das Bundesmodellprojekt!

Allein mit dem Familienzentrum würden über 20 Einzelmaßnahmen dauerhaft zusammenbrechen. So wäre z.B. die Projektarbeit mit Kitas und Schulen im Familienzentrum, ebenso wie die Durchführung von Schulungen, AG’s, Kursen und offenen Angeboten für Kinder und Familien nicht mehr möglich .Aber nicht nur für die bunte Betreuungs- und Schullandschaft in Barleben ist das Familienzentrum eine sinnvolle Ergänzung, auch als Kompetenzzentrum, Anlauf- und Vernetzungsstelle für Ernährung und Bewegung in der Region sollte es weiterentwickelt werden – so der Wunsch des Bundesministeriums. Diesbezüglich müssten das Projektteam und die Netzwerkpartner in den nächsten Monaten noch große Anstrengungen unternehmen, um die LIBa in der Kommune und der Region nachhaltig zu verankern. Neben Gesprächen mit den Landesministerien steht die Gründung eines LIBa- Vereins e.V. ganz oben auf der Agenda. Dieser soll nicht nur die Kompetenzen der Netzwerkpartner bündeln, sondern auch die Trägerschaft des Familienzentrums mit angeschlossener Vollwertküche übernehmen.

Die Aufgabe des vom Bund vorerst weiterfinanzierten Projektteams ist es darüber hinaus, an den noch offenen Teilprojekten konzeptionell weiterzuarbeiten und die im Rahmen des LIBa-Projektes entwickelten Maßnahmen zu verstetigen. So konnten bereits einige der insgesamt 47 laufenden Maßnahmen an die Kooperationspartner HKC e.V. (Karategruppen für Kinder), SG „Eintracht“ Ebendorf (Familiensportgruppen) und NABU Barleben e.V. (Wildnistouren, Streuobstwiesenbesuche mit Kindern) übergeben werden, die zukünftig durch diese Vereine in Eigenregie weitergeführt werden. Es gib also noch viel zu tun.

Weitere Informationen finden Sie hier:

Besser – Essen – Mehr bewegen

plattform ernährung und bewegung

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