Licht aus im Familienzentrum

Die Aufforderung der Gemeinde zur Räumung des Familienzentrums der Lokalen Initiative Barleben (LIBa) ist nur das Ende einer traurigen Entwicklung. Man kann es kurz machen: Es ist bei uns in Barleben politisch nicht gewollt!
Hier einige Hintergründe:

Die Weiterentwicklung dieses durch Bundesfördermittel angestoßenen Projektes scheiterte an mehreren Faktoren. Erstens ist dessen Bedeutung von einigen engstirnigen Kommunalpolitikern überhaupt nicht verstanden worden. Es geht dabei um eine notwendige Strategie zur Verbesserung der Gesundheit unserer Bevölkerung. Zirka 60 % der Männer und 40 % der Frauen in Deutschland sind übergewichtig, viele ernähren sich falsch (genaue Zahlen kann man z.B. den Publikationen der IASO oder dem Mikrozensusbericht entnehmen). Die Milliardenaufwendungen unseres als Solidargemeinschaft organisierten Gesundheitssystems zur Begrenzung der eindeutig belegten Folgen wie Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen u.a. sind Ärzten und Gesundheitsökonomen schon lange bekannt. Nicht zuletzt aufgrund der finanziellen Zwänge setzen diesbezüglich in den letzten Jahren auch notwendige politische Aktivitäten ein. Studieninhalte z.B. im Medizinstudium wurden angepasst, neue Ausbildungsgänge an Hochschulen eingeführt und Fördermittel für entsprechende Projekte bereitgestellt. Dies nützt jedoch alles nichts, wenn kein Umdenken in der Bevölkerung beginnt und genau hier setzten die Aktivitäten im Familienzentrum an.
Ein zweiter Grund ist die Tatsache, dass die Tätigkeit der LIBa und deren Unterstützung durch die Fraktion der Freien Wähler zum Anlass genommen wird, seitens bestimmter Gemeinderäte eine politisch motivierte Bekämpfung dieser Dinge vorzunehmen. Viele entlarvende Details haben sich leider nur in den nichtöffentlichen Sitzungsteilen abgespielt, da hat man die waren Gründe rausschauen lassen. Dies ging hin bis zur Äußerung „LIBa – ich habe die Schnauze voll von diesem Scheiß“, um dann in der Öffentlichkeit ein freundliches Gesicht zu wahren. Ähnlich wurde auch in der vor gut einem Jahr unter der Moderation von Michael Madjera (nichtöffentlich) arbeitenden „Vermittlungskommission“ gesprochen, in der Frau Wischeropp unsere Fraktion vertreten hat. Es geht hier leider nicht um die Sache, sondern um kleinkariertes persönliches Feindbilddenken. Damit das in der Öffentlichkeit nicht allzu auffällig ist, wird sich feige hinter den selbst inszenierten Beschlüssen des Gemeinderates versteckt, werden bürokratische Hürden aufgebaut oder scheinheilig Ratschläge mit dem Ziel geben: Wir würden ja gerne, aber erst mal …(das Einhorn fangen, den Drachen töten, das Wasser des Lebens besorgen – eine uralte Taktik). Bsp.: Damit die Gemeinde auch längerfristig eine Förderung realisieren kann, wurde Frau Brämer geraten, erst einmal einen Verein zu gründen. Als dies dann geschehen war, wurden wieder Argumente gefunden, warum bestimmte Dinge nicht gehen und auf Gleichbehandlung mit anderen, durch die Gemeinde geförderten Vereinen, verwiesen. Dann wurden Vereinsvorsitzende im Rahmen einer „Neiddiskussion“ instrumentalisiert: Wenn die LIBa…., dann wir aber auch, Guppy´s züchten ist doch genau so wichtig. Daraufhin kann man der LIBa leider keine weitere Mietfreiheit mehr zugestehen, ist doch verständlich oder?
Anstatt das geplante Mehrgenerationenzentrum als Weiterentwicklung des Familienzentrums zu verstehen und mit der Volkssolidarität gemeinsam ein Konzept zu entwickeln (natürlich unter Beibehaltung des Familienzentrums), wurden erst einmal Tatsachen geschaffen. Eine Ziel führende Diskussion dazu kam leider nie zu Stande, weil man es nicht wollte. Auch unser im Dezember gestellter Antrag, diese Dinge doch noch in einem Kooperationsvertrag mit der LIBa zu regeln, wurde im Gemeinderat abgelehnt, Bürgermeister + FDP-Fraktion, R. Lüder, H. Blume und R. Jassen hatten die Mehrheit.
Der Dritte Grund liegt in der Person von Frau Brämer selbst. Kreative engagierte Menschen, die mit Visionen etwas verändern wollen, werden von Kleingeistern oftmals als unbequem angesehen, vor allem wenn letztere politische Macht besitzen und ihren Einfluss schwinden sehen. Sie werden genau so störend empfunden, wie Kommunalpolitiker mit einer eigenen Meinung. Mit der Schließung des Familienzentrums hat Barleben eine Chance für die Zukunft vertan. Wir werden aber alles unternehmen, dass die Inhalte in dem geplanten Mehrgenerationenhaus wieder aufleben.

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